Bereits sind unsere Ferien im Juni in Kiz Kalesi Geschichte.
Am 2. Juni, Morgens um 10:30 Uhr, haben wir in Suli einen türkischen Linienbus nach Istanbul bestiegen. Leider waren die Kinder etwas krank und so hat Daniel schon nach wenigen km das erste Mal erbrochen. Leider ging nicht alles in die Tüte...
Die Landgrenze in die Türkei ist oft mühsam und langwierig, doch wir haben den längsten Kilometer über die Grenze in "nur" 4 Stunden geschafft. Nach 22 stündiger Fahrt sind wir in Adana
angekommen und mussten umsteigen. Zu unserer Freude haben wir zufällig gerade noch einen anderen grossen Reisebus erwischt, der uns via Tarsus und Mersin direkt nach Kizkalesi gebracht hat. Das
war viel bequemer als mit dem türkischen Dolmuş, der durch die Gegend gondelt. So sind wir nach 25 Stunden
glücklich in unserem Hotel angekommen.
Kizkalesi ist ein wunderschöner Ort in der Südtürkei, ca. 120km westlich von Adana. Der Strand ist flach und der Sand fein. Ein idealer Ort, um mit Kindern Strandferien zu geniessen. Besonders vor oder nach den Sommerferien gilt der Ort als Geheimtipp. Das Wasser ist dann warm, die Sonne nicht zu heiss und der Strand nicht überfüllt.
Kizkalesi ist eine 1104 auf einer kleinen Insel erbaute byzantinische Festung, ca. 200 Meter vom Strand entfernt. Den Namen "Mädchenburg" verdankt sie der Legende einer Prinzessin, die zu ihrem Schutz auf die Insel verbannt wurde, weil ihr ein früher Tod durch einen Schlangenbiss prophezeit wurde. Trotzdem wurde sie von einer Schlange gebissen, die in einem Früchtekorb auf die Insel kam...
In unserer ersten Ferienwoche, war in unserem Hotel noch nicht viel los. Wir waren fast die einzigen Gäste. So hatten wir den Pool ganz für uns. Meist haben wir den Morgen im Hotel und am Pool verbracht denn wir hatten Vollpension im Hotel. Erst am Nachmittag sind wir an den Strand. So mussten wir die Kinder nur einmal "reinigen". Die Sonnencreme für die Kinder ist nämlich wasserfest. Das ist schon gut, hat aber den Nachteil, dass man den Sand ohne Seife nicht mehr runter kriegt.
Unsere Kinder haben den Strand und das Meer in vollen Zügen genossen. Schwimmen, Sandburg bauen, einander eingraben, Glace schlecken, Pommes essen etc. Papi hat ihnen sogar einen aufblasbaren Delfin gekauft, auf dem man im Wasser reiten konnte. Völlig überrascht waren wir, als ich mit Daniel Abends zur Burg geschwommen sind, als plötzlich ein echter Delfin wenige Meter vor uns auftauchte und einmal um uns herum schwam. Daniel hatte zwar etwas Angst und wollte wissen, ob die Menschen fressen...
In der nahen Umgebung von Kizkalesi gibt es einige Sehenswürdigkeiten und lohnenswerte Ausflüge. Da wir das Meiste schon ein oder zwei Mal gesehen haben und die Sonne Nachmittags schon ziemlich brannte, haben wir ausser der Mädchenburg und der Landburg diesmal keine Auflüge gemacht.
Die korykischen Grotten "Himmel und Hölle"; Adamkayalar, die römischen Grabreliefs im Teufelstal; oder die Zitadelle von Silifke haben wir schon 2010 besichtigt. Hier gehts zur Bildergalerie 2010.
Viel zu schnell sind unsere Ferien verflogen und wir mussten wieder die lange Reise zurück antreten. Die Fahrt im Nachtbus nach Cizre verlief ganz gut und nach einer Stunde Aufenthalt mit Frühstück, kam auch schon unser Bus, der uns nach Suli bringen sollte. Wir kamen ganz gut über die Grenze und haben uns schon gefreut am Nachmittag zuhause zu sein. Leider haben wir uns zu früh gefreut. Einmal hielt der Bus eine ganze Weile, weil ein anderer Bus verunfallt war und unser Chauffeur bei der Bergung Anweisungen geben wollte. Dann war in Erbil unerwartet Endstation und wir mussten auf einen Minibus warten, der uns nach Suli bringen sollte. Als es endlich weiterging, war es schon drei Uhr, und wir hatten immer noch keine Möglichkeit zum Mittagessen. Wir hatten uns gerade mit Früchten und Keksen eingedeckt gehabt, als unser Minibusfahrer bei einem Restaurant in Kirkuk hielt, um zu essen. Da war uns aber nicht mehr danach. Schliesslich hat es unser Fahrer beim Suli-Checkpoint geschafft, in das Auto vor ihm zu rollen, so dass fast eine Stunde diskutiert wurde, wer Schuld ist und den Schaden bezahlen muss. Um 7 Uhr waren wir endlich zu Hause und dankbar, dass wir auf der langen Fahrt bewahrt wurden.
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