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Lage im Nordirak #1

Seit dem Beginn unseres Heimataufenthaltes in der Schweiz Anfang Juni, hat sich die Lage im Nordirak dramatisch verändert. Mit grosser Sorge verfolgen wir die Nachrichten und sind sehr bestürzt über die unglaubliche Brutalität, mit der die ISIS die Christen und Yesiden im Norden Mosuls vertreibt und massakriert.

Als Folge wurde das Kurdische Autonomiegebiet von einer gigantischen Flüchtlingswelle überrollt. Wir sprechen von über einer Million Flüchtlingen in einigen Wochen! Kürzlich sagte jemand am Radio, dass kein Land auf der Welt in der Lage wäre, solch einer humanitären Katastrophe angemessen zu begegnen, geschweige denn eine Regionalregierung!

Durch die neue Bedrohung ist die Lage im Kurdischen Autonomiegebiet sehr angespannt. Einerseits sind die Kurden ernüchtert, dass ihre Peshmerga einige Rückschläge hinnehmen mussten, andererseits sind viele in Sorge, um ihre Angehörigen, die bei den Truppen ihr Land verteidigen. Trotzdem gehen die Leute weiterhin ihrer normalen Arbeit nach und es ist ruhig. Durch die Luftunterstützung der US Airforce hat sich die Situation in der Kurdischen Region entspannt und es ist nicht zu erwarten, dass ISIS auf Kurdischem Gebiet weiter vorrücken könnte.

Viele Freunde haben uns in den letzten Wochen angesprochen und meinten, dass wir jetzt ganz sicher nicht mehr zurück in den Irak können. Mit unserem Team vor Ort sind wir laufend daran, die Sicherheitslage zu beurteilen und nach einem mehrstufigen Plan auch entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Zur Zeit sehen wir (und auch das EDA) keine akute Gefahr für uns im Kurdischen Autonomiegebiet und deshalb werden wir voraussichtlich wie geplant nach Hause zurück kehren.

Bitte betet für den Frieden im Irak, Syrien, Ukraine, Israel, Gaza etc.

Eigentlich habe ich schon konkrete Vorstellungen und Ziele für meine Arbeit an der Berufsschule, doch angesichts dieser neuen Katastrophe will ich offen sein, falls man irgendwo meine Hilfe braucht...

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