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Notruf am Geburtstag

An meinem Geburtstag - ich habe gerade die Stahlrohre für die Überdachung im Kloster aus der Verzinkerei abgeholt - ruft mich ein kurdischer Freund an. Er wollte den Namen und die Telefonnummer des Pneumatologen, der mich vor einem Jahr behandelt hat. Hört sich harmlos an, doch dahinter verbarg sich ein letzter Hilferuf für seine Schwester. Die hat sich einige Tage zuvor unabsichtlich schwer verbrannt und hat jetzt plötzlich Atemprobleme bekommen. Nach vielen Telefonaten und Abklärungen über ihren Gesundheitzustand, wollten Tabea und ich eigentlich in einem guten Restaurant Essen gehen. Doch auf dem Weg, liess uns die Geschichte keine Ruhe, und so sind wir rasch im Spital vorbei gefahren. Das waren wir unserem Freund einfach schuldig. Er hat schliesslich vor einem Jahr auch zwei Nächte bei mir im Spital verbracht. Der Anblick war nicht schön. Sie hatte grossflächige (67%) Verbrennungen 2. und 3. Grades. Ihr Blutsauerstoff war auf 76% gesunken. Sie atmete schwer und lag im Sterben. Wir haben noch Nelly unsere erfahrene Krankenschwester geholt und die konnte tatsächlich die Beatmung optimieren, dass es ihr wieder besser ging. Trotz allem ist sie zwei Tage später gestorben. Sie war erst 25 und hinterlässt ihren Mann, der sich bei ihrer Rettung selber noch verbrannt hat, und zwei kleine Kinder.

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