Minesweeper in Kurdistan

Schon wenige Meter neben der Hauptstrasse nach Pênjwîn trifft man auf solche Schilder. Sie bedeuten, dass dahinter ein Minenfeld liegt. Auf dieser Seite ist man jedoch sicher.

Gabriel durfte sich eine Schutzausrüstung eines Minensuchers zur Probe anziehen. Die Minensucher arbeiten zwar sehr konzentriert und vorsichtig, doch die Arbeit ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Jede Mine muss geborgen und vor Ort entschärft werden. Sie werden gesammelt und später in einer Grube mit einem grossen Bumm vernichtet.

Die Felder in der Ebene hat mein Freund mit seinem Team schon vor Jahren gesäubert. Wo früher Panzerminen lauerten, bestellen die Bauern wieder ihre Felder. Dahinter ist es nicht mehr weit zum Iran.

Für ihn bedeutet jeder falsche Schritt eine schwere Verletzung oder der Tod. Glücklicherweise gab es in Khalids Company in all den Jahren noch nie einen schweren Unfall. Leider mussten sie jedoch eine Woche vor unserem Besuch einen Dorfbewohner aus einem anderern Minenfeld bergen, der die Warnungen der Minensucher ignoriert hat. Ich erspare euch das Bild von dem alten Mann, resp. was die V69 von ihm übrig gelassen hat.

Dieser Hang wurde zuerst mit schweren gepanzerten Baumaschinen mechanisch gesäubert. Dabei wurden ca. 95% aller Minen entfernt. Danach erfolgte die manuelle Säuberung, um die grosse Felsbrocken und Bäume herum, und wo der Bagger nicht hin kam. Rechts im Bild sind immer noch Felder abgesteckt, die manuell gesäubert werden müssen.

Neben der 5 km langen Naturstrasse zu Khalids Minenfeld lag eine Valmara 69, die vom Regen auf die Strasse gespühlt wurde. Die Kappe mit den 5 Stiften ist zwar weg, aber der zweite Zünder und der Sprengstoff sind nachwievor drin. Diese Mine springt etwa 50 cm aus dem Boden, bevor die Hauptladung explodiert. Ihre 1000 Metalsplitter sind im Umkreis von 25 Metern tödlich. Leider darf Khalids Team sie nicht entsorgen, weil sie zu einem fremden Feld gehört.